Qualitätssicherung

Unser Verständnis von Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung folgt einem umfassenden Qualitätsmanagement-Modell.

Wir richten unsere Arbeit daher auf drei Aspekte aus:

  • KlientInnenorientierung
  • Prozessorientierung
  • MitarbeiterInnenorientierung

KlientInnen-Orientierung: Klientinnen und Klienten stehen im Zentrum
Die für uns wichtigste Qualitätsleitlinie stellt unsere Klientinnen und Klienten in den Mittelpunkt unseres Planens und Handelns. Die Leistungen der sozialpsychiatrischen Rehabilitation sind personenbezogenen Dienstleistungen. Patientenanforderungen müssen daher breit erkannt und im Rahmen eines ganzheitlichen Prozesses umgesetzt werden. Qualität ist, was KlientInnen als Qualität betrachten. Zugleich haben auch unsere KlientInnen maßgeblichen Anteil, selbst an der Wertschöpfung der Dienstleistungen beizutragen – in ihrer Rolle als „Co-Therapeuten“. Dieser Empowerment-Ansatz erfordert einen partnerschaftlichen Beziehungsstil und eine „nutzerorientierte Gesundheitspolitik“. Wir fördern daher beide Faktoren durch unsere Arbeit.

Prozess-Orientierung: Sozialpsychiatrische Rehabilitation optimieren
Optimale Prozesse sind für effiziente Rehabilitationsergebnisse zentral. Dafür lassen sich drei Ebenen differenzieren: (1) eine auf den einzelnen Klienten ausgerichtete Zielbestimmung (Ergebnisqualität), (2) die Festlegung der zur erbringenden Leistungen, und – vor allem – (3) deren Umsetzung. Die Planung und Durchführung eines Komplexleistungsprogrammes wie unseres erfordert eine Absprache mit allen Beteiligten. Zu den Zielgrößen einer Bewertung zählen psychische, soziale und physische Faktoren. Die Optimierung der Ergebniskomponente steht im Zentrum aller Bemühungen. Eine zentrale Rolle für die Ergebnisse von Behandlung und Rehabilitation spielen sowohl die Zufriedenheit der KlientInnen als auch die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen, die ihnen zur Seite stehen. Wir richten unsere Arbeit daher auf diese Ziele aus.

MitarbeiterInnen-Orientierung: Qualität von innen nutzen
Eine weitere Basis unserer Qualitätsphilosophie ist das Konzept der „selbstlernenden Organisation“: Qualitätsentwicklung erfolgt durch eine kontinuierliche Verbesserung „von innen heraus“, unter Nutzung des kreativen Potentials und des Einsatzes der MitarbeiterInnen. Besonders die Qualität von sozialpsychiatrischer Rehabilitation hängt maßgeblich von den Kompetenzen der MitarbeiterInnen ab. Sie muss daher weiterhin kontinuierlich verbessert werden. Zusätzlich ist es im Sinne der Qualität unseres Angebots notwendig, den MitarbeiterInnen auch angemessene Entscheidungs- und Gestaltungsbefugnisse zu übertragen. Im Sinne eines partizipativen Managements gilt es daher weiterhin einen Förderungsstil zu etablieren, der die traditionelle Form der Anordnung oder Anweisung durch ein „Coaching-Management“ ersetzt.

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  • Grundlagen der Prozessqualität

    Wir vertreten einen ressourcenzentrierten Ansatz und stehen für einen Paradigmenwechsel vom Behinderungsmodell zum Modell von Recovery. Die Basis unserer Arbeit bietet das mehrdimensionale Konzept von Gesundheit und Krankheit der sozialpsychiatrischen Rehabilitation, der sogenannten bio-psycho-sozialen Ansatz. Seine Umsetzung erfordert einen individuums- und umgebungszentrierten Behandlungszugang sowie ein komplexes Leistungsangebot.

    Folgende Aspekte sind für die Förderung und Unterstützung der Rehabilitationsprozesse von besonderer Bedeutung und damit Teil unserer Konzeption:

    • personenorientierte Hilfen (personenzentrierter Ansatz)
    • therapeutische Allianz
    • therapeutisches Milieu
    • Beziehungsorientierung (Clinical Case Management)
    • Bedarfs- und Bedürfnisorientierung
    • Lebensfeld- und Alltagsnähe (Gemeindenähe)
    • Ressourcen- und Selbsthilfeorientierung (Empowerment)
    • Einbeziehen von Angehörigen (trialogischer Ansatz)
    • fachliche Fundierung (State of the Art)
    • Behandlungs- und Rehabilitationsplanung
    • interdisziplinäre und interinstitutionelle Kooperation und Koordination (Gemeindepsychiatrischer Verbund)
  • Konzepte zur Sicherung der Strukturqualität

    Zentren für Psychische Gesundheit

    Das Konzept „Zentrum für Psychische Gesundheit“ entstand aus der Notwendigkeit verschiedene Hilfen und Versorgungssysteme für psychisch erkrankte Menschen mit erhöhtem Hilfebedarf zu strukturieren und zu koordinieren. Es stellt unsere Weiterentwicklung des Konzeptes "Gemeindepsychiatrischer Verbund" dar.

    Das Verbund-Konzept diente in erster Linie der funktionalen Organisation außerstationärer Dienste. Das Konzept „Zentrum für Psychische Gesundheit“ zielt darüber hinaus: Es berücksichtigt die zeitgemäßen Ansätze von Behandlung und Rehabilitation bei psychischer Erkrankung und damit auch das Zusammenspielseine mannigfaltiger Akteure und weitverzweigter Rahmenbedingungen.

     

    Der Gemeindepsychiatrische Verbund

    Ein Gemeindepsychiatrischer Verbund (GPV) ist ein verbindlicher Zusammenschluss wesentlicher Leistungserbringer einer definierten Versorgungsregion, also vor allem der Träger der ambulanten und stationären Eingliederungshilfe.

    Die Mitglieder verpflichten sich zur Kooperation und zur Organisation umfassender psychiatrischer Hilfen, vor allem für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen und einem komplexen Hilfebedarf.

    Das Konzept „Gemeindepsychiatrischer Verbund“ entstand aus der Notwendigkeit verschiedene Hilfen und Versorgungssysteme für psychisch erkrankte Menschen mit erhöhtem Hilfebedarf zu koordinieren.

    Erarbeitet wurden daher Prinzipien für eine regionale Organisation der Hilfesysteme. Die Leistungen wurden fünf sogenannten Funktionsbereichen zugeordnet:

    • Ambulante sozialpsychiatrische Behandlung (z.B. ambulante Beratung und Abklärung, Vermittlung anderer Dienste und Einrichtungen, kurzdauernde Behandlung, Krisenintervention, aufsuchende Dienste, Begutachtungen, auch Prävention und Öffentlichkeitsarbeit)
    • Sozialpsychiatrische Leistungen zur Selbstversorgung (Individuelle Wohnformen)
    • Sozialpsychiatrische Leistungen zur Tagesgestaltung, Kontaktfindung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Tagesgestaltende Struktur oder Beschäftigungen außerhalb des Wohnbereiches, Möglichkeiten zur Kontaktfindung und Freizeitangebote)
    • Sozialpsychiatrische Leistungen im Bereich Arbeit und Ausbildung
      (Maßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung, Integrationsbetriebe)
    • Stationäre und teilstationäre Behandlung

    Das Konzept „Gemeindesozialer Verbund“ bot die Basis für unsere Weiterentwicklung des Konzeptes in Form unserer Zentren für psychische Gesundheit, wie wir sie heute in fast allen Bezirken Tirols anbieten.

  • Personal und Personalentwicklung

    Damit MitarbeiterInnen die therapeutische und organisatorische Arbeit erbringen können, gilt für uns das vordringlichste Prinzip der klar gegliederten Betriebsstruktur mit festen Dienstverhältnissen und einer organisatorischen Kontinuität.

    Die Arbeit mit den KlientInnen ist gekennzeichnet durch ein Case-Management, d.h. einer beziehungsorientierten fachlichen Zuständigkeit für jeden einzelnen, organisiert und strukturiert durch kontinuierliche Planung und Evaluation der rehabilitativen Leistungen, begleitet von laufender Reflexion der psychotherapeutischen, rehabilitativen Arbeit.

    Personalmanagement „heute“ bedeutet für uns, den wichtigen Themen des Aufgabenbereichs eine hohe Aufmerksamkeit zu geben:

    • Personalauswahl
    • Personalentwicklung
    • Mitarbeiterloyalität
    • Respekt als Grundlage unserer Arbeit
    • Vertrags- und Konfliktstruktur
    • Innovation, Integration und Kommunikationsstruktur
    • MitarbeiterInnenentwicklung
    • Wissensmanagement/Fortbildung

    Wir wissen: Die Fähigkeit zur Beziehung ist die wichtigste Grundlage unserer therapeutischen Arbeit. Die Entwicklung der eigenen und gemeinsamen Identität verlangt in Lernprozessen auf die Balance zwischen der Gewichtung des Themas, dem Wir-Erleben der Gruppe und den Anteilen des Einzelnen zu achten. Deshalb ist sowohl die laufende Begleitung (Supervision) als auch Aus- und Fortbildung ein wichtiger Faktor unserer Personalentwicklung.

    Wir sind in der Lage, die therapeutische Praxis mit begleitender Forschung und Komponenten der Weiterbildung zu verknüpfen. Durch die synergetische Verbindung dieser Bereiche werden zukunftsweisende Konzepte weiterentwickelt. Diese sind gestaltgebend für die Entwicklung unseres hohen Standards und unserer Qualitätssicherung in unserem außerstationären rehabilitativen sozialpsychiatrischen Bereich.